Die meisten Anwender werden bei dieser Überschrift möglicherweise an eine Situation denken, in der wegen eines leeren Akkus nicht mehr weitergearbeitet werden konnte. Natürlich kann auch das ein Dilemma sein. Aber wir wollten kurz ein aktuelles Problem aufgreifen, das sich durch die gesamte Branche zieht – und das die Kleinen ebenso wie die Großen betrifft.
Elektrowerkzeug-Hersteller kündigen neue Generationen von Akkupacks und Hochleistungs-Akkupacks an, doch wenn die Nachfrage dann unerwartet groß ist, dann resultieren daraus leider sehr schnell Liefer-Engpässe.
Denken wir aktuell zum Beispiel an Bosch und an den ProCore 7 Akku. Was in den Regalen steht, kann natürlich ausgeliefert werden, aber im Anschluss sammelt sich auf diesen Lagerplätzen erst einmal der Staub. Das damit verbundene Dilemma ist dann, dass sich nicht nur die Lieferung von Akkus und Grundausstattungen, bestehend aus Akkus und Ladegeräten, verzögert, sondern auch alle Angebote betrifft, die solche Zellen enthalten.
War das nun schon das Dilemma? Nein, es geht noch weiter.
Seit geraumer Zeit wird die Herstellung von Akku-Batterien in Deutschland/Europa seitens Politik und Wirtschaft diskutiert. Den Vorsprung der Asiaten einzuholen scheint aktuell kaum möglich. So greifen also weiterhin weltweit alle Bedarfsträger auf die Angebote aus dem Osten zurück. Jedem ist klar, dass die steigende Nachfrage, quer durch alle Branchen, die Situation nur noch verschärfen wird. Denn dem Akku gehört die Zukunft!
Letzten Donnerstag war bei ecommento.de zu lesen, dass Rolf Bulander, ein Geschäftsführer von Bosch, in einem Interview angab, dass Bosch mittel- bis langfristig führender Anbieter im Segment der Batteriezellen für Elektroautos werden möchte. Er bestätigte die Dominanz von Unternehmen aus Asien in der Batterie-Lieferkette und sagte weiter: „Neu gemischt werden die Karten erst bei Folgetechnologien wie der Festkörperzelle, an der auch wir forschen“. Die notwendigen Investitionen seien immes und eine Zellfertigung dürfe seiner Ansicht nach nicht von Subventionen abhängig sein. In welchem Umfang und zu welchem Zeitpunkt Bosch die eigene Produktion auf die Beine gestellt haben wird, ist noch offen. Wir meinen, dass der Weg nicht mehr all zu weit ist, von einer Elektroauto-Zelle zu dem Akkupack für ein Elektrowerkzeug.
Schließlich greift Tesla bei der Bestückung seiner Fahrzeuge auf die selben Ressourcen zurück, wie auch Bosch oder Metabo.
Auf lange Sicht wird es Veränderungen geben müssen. Aktuell danken wir, als Händler, für das Verständnis unserer Kunden, wenn es zu unvorhergesehenen Verzögerungen kommt. Die technische Entwicklung bleibt ebensowenig stehen, wie die Steigerung der Anforderungen, die an die Produkte gestellt werden.
Geduld ist eine Tugend – doch wir sind zuversichtlich!